Trinkwasserfilter und Druckminderer
In dieser Episode von Nize2Know diskutiert Florian Leupelt mit dem Trinkwasserexperten Arndt Bürschgens die Bedeutung von Trinkwasserfiltern und die korrekte Wartung von Trinkwassersystemen. Sie betonen die Pflicht zur Installation geeigneter Filter an jedem Hausanschluss und die Notwendigkeit regelmäßiger Wechsel- und Spülintervalle zur Sicherstellung der Wasserqualität. Zudem wird auf die Wichtigkeit von Druckminderern in Gebieten mit hohem Druckunterschied eingegangen, um das System vor Druckspitzen zu schützen.
Folgende Fragen werden beantwortet
Sind Kartuschenfilter im Trinkwassersystem noch zulässig?
Ja, Kartuschenfilter sind im Trinkwassersystem nicht nur zulässig, sondern in vielen Fällen auch notwendig und von den entsprechenden Normen und Vorschriften gedeckt. Gemäß der EN 13443 Teil 1 sind Hauswasserfilter mit einer Maschenweite von 80 bis 150 Mikrometer für die Installation im Trinkwassersystem zugelassen. Diese Filter dienen dazu, Schmutzpartikel und Sedimente aus dem Wasser zu entfernen, bevor sie in die Hausinstallation gelangen. Es gibt keine Bestandschutzregelungen, die den Einsatz dieser Filter ausschließen würden. Im Gegenteil, bei Neuanlagen oder Sanierungen ist der Einbau eines geeigneten Trinkwasserfilters erforderlich, um die Wasserqualität zu sichern und die Installationen vor Schäden durch Schmutzpartikel zu schützen.
Wie oft sollte der Trinkwasserfilter gewechselt oder gespült werden?
Für Kartuschenfilter wird empfohlen, diese spätestens nach sechs Monaten zu wechseln. Der Grund hierfür liegt nicht nur in der Filterkapazität, die erschöpft sein kann, sondern auch in hygienischen Aspekten. Über die Zeit können sich auf dem Filtermaterial Mikroorganismen ansammeln und vermehren, was die Wasserqualität beeinträchtigen kann. Bei rückspülbaren Filtern, die darauf ausgelegt sind, sauber gehalten zu werden, empfehlen die Hersteller eine Spülung in regelmäßigen Abständen, oft alle drei bis vier Monate, um eine Ansammlung von Schmutz und eine Beeinträchtigung der Filterleistung zu vermeiden. Diese Wartungsintervalle sind wichtig, um die Funktionsfähigkeit des Filters und die Hygiene des Trinkwassers zu gewährleisten.
Ist ein Druckminderer in der Trinkwasserinstallation notwendig?
Ein Druckminderer ist dann notwendig, wenn der statische Druck (auch Ruhedruck genannt) in der Trinkwasserinstallation fünf Bar überschreiten kann oder wenn der Ruhedruck 80% des Ansprechdrucks des installierten Sicherheitsventils überschreitet. Der Druckminderer schützt die Installation vor potenziellen Schäden durch zu hohen Druck und Druckspitzen, die insbesondere nachts auftreten können, wenn der Wasserverbrauch niedrig ist und die Versorgungsnetze unter erhöhtem Druck stehen. Die Installation eines Druckminderers ist besonders in Gebieten mit hohen Druckunterschieden, wie bergigen Regionen, üblich, kann aber auch in anderen Gebieten erforderlich sein, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Wasserinstallationen zu gewährleisten.
Wie kann der Einbauort eines Filters Einfluss auf die Wasserqualität haben?
Der Einbauort eines Trinkwasserfilters kann einen erheblichen Einfluss auf die Wasserqualität und die Effizienz des Filters haben. Eine direkte Sonneneinstrahlung auf transparente Filtergehäuse kann zum Beispiel das Wachstum von Algen innerhalb des Filters begünstigen. Diese Algenbildung ist nicht nur unerwünscht, sondern kann auch die Filterleistung beeinträchtigen und die Wasserqualität negativ beeinflussen. Um dies zu vermeiden, wird empfohlen, Filtergehäuse vor Licht zu schützen, etwa durch Abdecken mit einem UV-beständigen Material. Dies stellt sicher, dass der Filter effektiv arbeiten kann und die Trinkwasserqualität nicht durch lichtinduziertes Wachstum von Mikroorganismen beeinträchtigt wird.
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Florian Leupelt und Arndt Bürschgens