Warum sollte der Schnellentlüfter geschlossen werden?
Ein Schnellentlüfter schließen, sollte man in den meisten Fällen, insbesondere wenn er sich weiter oben im Heizsystem befindet. Ist er offen, kann er nicht nur Luft entweichen lassen, sondern unter bestimmten Bedingungen – etwa durch Unterdruck bei einem defekten Ausdehnungsgefäß oder durch starke Pumpenleistung – auch Luft ins System ziehen, was zu Problemen führen kann. Um solche Störungen zu vermeiden, empfehlen Experten stattdessen den Einsatz von Handentlüftern.
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Folgende Fragen werden zum „schließen vom Schnellentlüfter“ beantwortet:
Warum sollte man den Schnellentlüfter schließen, insbesondere wenn er sich weiter oben im Heizsystem befindet?
Ein Schnellentlüfter dient dazu, überschüssige Luft aus dem Heizsystem zu entfernen. Allerdings kann er unter bestimmten Bedingungen nicht nur Luft entweichen lassen, sondern auch Luft ins System ziehen. Besonders in höheren Bereichen der Heizungsanlage besteht das Risiko, dass durch Unterdruck unerwünschte Luft in den Heizkreislauf gelangt. Um Funktionsstörungen zu vermeiden, sollte man den Schnellentlüfter schließen.
Physikalische Gründe für das Schließen des Schnellentlüfters
Ein Schnellentlüfter ist technisch betrachtet ein „Be- und Entlüfter“. Das bedeutet, dass er nicht nur Luft aus dem System ablässt, sondern auch Luft einsaugen kann, wenn an seiner Position ein Unterdruck entsteht.
Statische Druckverhältnisse im Heizsystem
Je höher ein Schnellentlüfter im System sitzt, desto niedriger ist der statische Druck. Wenn der Druck an dieser Stelle stark abfällt, kann der Schnellentlüfter Luft von außen ansaugen. Dies passiert insbesondere dann, wenn:
- das Ausdehnungsgefäß defekt ist,
- eine starke Pumpenleistung oder ungünstige hydraulische Einflüsse auftreten,
- durch enge Rohrführungen oder hohe Strömungsgeschwindigkeiten Unterdruckzonen entstehen.
Das Bernoulli-Gesetz besagt, dass die Summe aus statischem und dynamischem Druck in einem geschlossenen System konstant bleibt. Wird der statische Druck an einer hohen Stelle durch den dynamischen Druck der Pumpe weiter reduziert, kann dies zu Unterdruck führen. Dadurch kann Luft über den offenen Schnellentlüfter ins Heizsystem gelangen, was zu Korrosion, Strömungsgeräuschen und einem ineffizienten Betrieb der Anlage führt.
Alternative Lösung: Handentlüfter statt Schnellentlüfter
Fachleute empfehlen stattdessen Handentlüftungssysteme, da sie nur dann genutzt werden, wenn tatsächlich Luft aus dem Heizkreislauf entfernt werden muss. Dies verhindert, dass durch Unterdruck Luft ins System gelangt und sorgt für eine langfristig störungsfreie Funktion der Heizung.
Um Luftprobleme im Heizsystem zu vermeiden, sollte man den Schnellentlüfter schließen, besonders an höher gelegenen Stellen der Heizungsanlage. Dies schützt das System vor unerwünschtem Lufteintritt und sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung.
Welche Risiken entstehen, wenn man das Schließen vergisst?
Ein Schnellentlüfter dient dazu, Luft aus dem Heizsystem abzuführen. Doch wenn er dauerhaft offen bleibt, kann er nicht nur Luft entweichen lassen, sondern auch unerwünschte Luft in den Heizkreislauf ziehen. Besonders in höheren Bereichen des Systems oder bei bestimmten Druckverhältnissen kann dies zu Problemen führen. Um Schäden und Effizienzverluste zu vermeiden, sollte man den Schnellentlüfter schließen, sobald die Entlüftung abgeschlossen ist.
1. Luft kann ins Heizsystem gelangen
Ein offener Schnellentlüfter funktioniert in beide Richtungen: Er kann nicht nur Luft ablassen, sondern auch Luft ins System saugen, wenn an seiner Position ein Unterdruck entsteht. Dies kann aus mehreren Gründen passieren:
- Defektes Ausdehnungsgefäß: Wenn das Ausdehnungsgefäß seinen Druck nicht mehr halten kann, entstehen Druckschwankungen im Heizsystem, die dazu führen, dass Luft durch den Schnellentlüfter eingesaugt wird.
- Hohe Pumpleistung oder ungünstige hydraulische Bedingungen: Starke Strömungen oder enge Rohrführungen können zu lokalem Unterdruck führen, sodass Luft in das System eindringen kann.
- Unterdruck beim Entleeren der Anlage: Beim Ablassen von Heizungswasser kann durch den offenen Schnellentlüfter unkontrolliert Luft in das System gezogen werden.
Luft im Heizkreislauf ist ein ernsthaftes Problem, da sie die Wasserzirkulation behindert und die Heizleistung reduziert.
2. Erhöhte Korrosion und Materialschäden
Sauerstoff im Heizungswasser fördert die Korrosion der Metallbauteile im Heizsystem. Wenn durch einen offenen Schnellentlüfter dauerhaft Luft eindringt, steigt der Sauerstoffgehalt im Wasser, was folgende Probleme verursacht:
- Rostbildung in Heizkörpern, Rohren und Pumpen,
- Ablagerungen und Verschlammung in den Heizkreisen,
- Undichtigkeiten durch fortschreitende Materialschäden, insbesondere bei älteren Anlagen.
Eine stark korrodierte Heizungsanlage hat eine kürzere Lebensdauer und kann zu teuren Reparaturen oder gar einem Komplettaustausch der betroffenen Komponenten führen.
3. Ineffiziente Wärmeverteilung und erhöhte Heizkosten
Luft im Heizsystem führt dazu, dass Heizkörper ungleichmäßig oder gar nicht mehr warm werden. Das hat zur Folge:
- Gluckernde Geräusche in den Heizkörpern,
- Längere Aufwärmzeiten und ungleichmäßige Wärmeverteilung,
- Erhöhter Energieverbrauch, da die Pumpe stärker arbeiten muss,
- Sinkender Wirkungsgrad der gesamten Heizungsanlage.
Da Luft nicht die gleiche Wärmeleitfähigkeit wie Wasser hat, beeinträchtigt sie den Wärmeaustausch und kann den Brennstoffverbrauch in die Höhe treiben.
4. Probleme mit der Heizungspumpe
Wenn zu viel Luft ins System gelangt, kann dies zu Kavitationseffekten an der Heizungspumpe führen. Dabei bilden sich kleine Dampfblasen, die beim Zusammenfallen hohe Drücke erzeugen. Dies kann:
- die Pumpenflügel beschädigen,
- die Pumpe lauter werden lassen,
- die Lebensdauer der Pumpe erheblich verkürzen.
Ein Defekt an der Pumpe kann kostspielig sein und erfordert oft den Austausch des gesamten Bauteils.
5. Verstopfte oder blockierte Heizkreisläufe
Luft im Heizungswasser kann zu Ablagerungen und Verschlammung führen. Durch Sauerstoff und Korrosion bilden sich Ablagerungen, die sich in den Rohren und Heizkörpern festsetzen. Dies kann zu:
- verstopften Leitungen,
- reduziertem Durchfluss,
- eingeschränkter Heizleistung führen.
In extremen Fällen muss das Heizsystem gespült werden, um die Ablagerungen zu entfernen – ein aufwendiger und kostspieliger Prozess.
Fazit
Ein offener Schnellentlüfter kann mehr Schaden anrichten, als dass er nützt. Durch das Einsaugen von Luft entstehen Korrosion, Druckprobleme, Heizleistungsverluste und höhere Betriebskosten. Um die Lebensdauer der Heizung zu verlängern und eine effiziente Wärmeverteilung sicherzustellen, sollte man den Schnellentlüfter schließen, sobald die Entlüftung abgeschlossen ist.
Tipp: Wer dauerhaft Luftprobleme im Heizsystem vermeiden möchte, kann auf Handentlüfter oder automatische Entlüftungssysteme setzen, die gezielt Luft aus dem System entfernen, ohne unerwünschten Lufteintritt zu riskieren.
Welche physikalischen Effekte führen dazu, dass man den Schnellentlüfter schließen sollte, um Luftprobleme im Heizsystem zu vermeiden?
Der Schnellentlüfter ist ein wichtiger Bestandteil von Heizungsanlagen, um Luft aus dem System zu entfernen. Doch wenn er offen bleibt, kann er nicht nur Luft entweichen lassen, sondern unter bestimmten physikalischen Bedingungen auch Luft ins Heizsystem ziehen. Um Korrosion, Durchflussprobleme und eine ineffiziente Wärmeverteilung zu vermeiden, sollte man den Schnellentlüfter schließen, sobald die Entlüftung abgeschlossen ist.
1. Druckverhältnisse im Heizsystem und das Bernoulli-Gesetz
Das Heizsystem arbeitet mit einem Gleichgewicht aus statischem Druck (Druck durch die Wassersäule im System) und dynamischem Druck (Druck, der durch die Pumpenbewegung erzeugt wird).
Nach dem Bernoulli-Gesetz bleibt die Summe aus statischem und dynamischem Druck in einem geschlossenen System konstant. Das bedeutet:
- Wenn die Pumpe eingeschaltet wird, steigt der dynamische Druck in Bereichen mit hoher Strömungsgeschwindigkeit, während der statische Druck sinkt.
- Besonders an Engstellen oder in höher gelegenen Bereichen des Systems kann der statische Druck so weit abfallen, dass Unterdruck entsteht.
- Ist der Schnellentlüfter an einer solchen Stelle offen, kann durch diesen Unterdruck Luft von außen in das System gelangen.
Da Luft im Heizsystem unerwünscht ist, sollte man den Schnellentlüfter schließen, um den unkontrollierten Eintritt von Luft durch Unterdruck zu verhindern.
2. Unterdruck durch defekte oder falsch dimensionierte Komponenten
Ein weiteres physikalisches Phänomen tritt auf, wenn das Ausdehnungsgefäß defekt ist oder falsch dimensioniert wurde. Das Ausdehnungsgefäß gleicht Druckschwankungen aus, die durch Temperaturänderungen entstehen. Ist es defekt oder zu klein ausgelegt, kann es folgende Probleme verursachen:
- Starke Druckabfälle bei Temperaturveränderungen
- Unterdruck in bestimmten Bereichen des Systems, insbesondere in höher gelegenen Zonen
- Einziehen von Luft über offene Schnellentlüfter, was zu Korrosion und schlechter Heizleistung führt
Durch das Schließen des Schnellentlüfters kann verhindert werden, dass Luft bei Druckschwankungen ins Heizsystem gelangt.
3. Kapillareffekte und Kavitation an der Heizungspumpe
Ein weiteres Problem entsteht durch Kapillareffekte und Kavitation an der Heizungspumpe:
- Wird die Pumpe gestartet, kann an bestimmten Stellen ein starker Druckabfall auftreten, wodurch Luft angesaugt wird.
- Wenn der Schnellentlüfter in einem Bereich mit niedrigen statischen Druckwerten offen ist, kann durch die Kapillarwirkung Luft ins System gezogen werden.
- In der Pumpe selbst kann es zu Kavitation kommen: Hierbei bilden sich Dampfblasen, die beim Kollaps hohe Drücke erzeugen und die Pumpenflügel beschädigen.
Durch das Schließen des Schnellentlüfters wird das Risiko von Luftproblemen in der Pumpe und damit möglichen Schäden erheblich reduziert.
4. Temperaturabhängige Druckschwankungen
Ein Heizsystem arbeitet mit verschiedenen Temperaturen, was sich direkt auf den Druck im System auswirkt:
- Wird das Wasser erhitzt, erhöht sich der Druck, weil sich das Volumen ausdehnt.
- Beim Abkühlen sinkt der Druck, was insbesondere an hochgelegenen Punkten zu Unterdruck führen kann.
- Ein offener Schnellentlüfter kann in diesem Moment Luft ins System ziehen, was langfristig zu einer Verschlechterung der Heizleistung führt.
Indem man den Schnellentlüfter schließen lässt, verhindert man, dass Luft in das System eindringt, wenn es abkühlt.
Fazit
Mehrere physikalische Effekte wie das Bernoulli-Gesetz, Druckschwankungen durch defekte Ausdehnungsgefäße, Kapillareffekte an der Pumpe und temperaturbedingte Druckänderungen können dazu führen, dass Luft ins Heizsystem gelangt. Ein offener Schnellentlüfter verstärkt diese Probleme, indem er unkontrolliert Luft einsaugt. Um Korrosion, Heizprobleme und Schäden an der Pumpe zu vermeiden, sollte man den Schnellentlüfter schließen, sobald die Entlüftung abgeschlossen ist.
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