In der aktuellen Folge von Nize2Know Short wird das Thema Wasserstoff und sein Brennwert näher beleuchtet. Du erfährst, warum Wasserstoff besondere Eigenschaften bei der Verbrennung hat und welche Herausforderungen das für den Einsatz in modernen Heizsystemen mit sich bringt.
Hör dir die gesamte Folge an, um wertvolle Einblicke für deine SHK-Praxis zu gewinnen!
Folgende Fragen werden zum „Brennwert von Wasserstoff“ im Podcast beantwortet:
Was macht den Brennwert von Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas und Öl besonders?
Der Brennwert von Wasserstoff hebt sich durch spezielle Eigenschaften deutlich von dem von Erdgas und Öl ab. Hier erfährst du, was ihn einzigartig macht und welche Vorteile er für die Heiztechnik bietet.
Umweltfreundliche Verbrennung ohne CO₂
Ein entscheidender Vorteil von Wasserstoff ist, dass er keinen Kohlenstoff enthält. Das bedeutet:
Dies macht Wasserstoff zu einer nachhaltigen Alternative für zukunftsorientierte Heizsysteme.
Geringerer absoluter Brennwert
Wasserstoff hat einen niedrigeren Brennwert pro Kubikmeter als Erdgas oder Öl. Das bedeutet:
Erdgas und Öl erreichen Brennwerte zwischen 8 und 13 kWh/m³.
Wasserstoff liegt bei etwa 3,4 bis 3,5 kWh/m³.
Trotz des geringeren absoluten Werts hat Wasserstoff spezifische Eigenschaften, die ihn effizient und nutzbar machen.
„Kalte“ Verbrennung für spezielle Technologien
Ein besonderer Aspekt der Wasserstoff-Verbrennung ist die fehlende Strahlungswärme. Das liegt daran, dass Wasserstoff keine Kohlenstoffverbindungen enthält. Dies erfordert angepasste Technologien:
Heizsysteme benötigen größere Düsen und höhere Volumenströme.
Die Energie wird über Kondensation optimal genutzt, was die Effizienz steigert.
Fazit: Ein Brennstoff der Zukunft
Der Brennwert von Wasserstoff bietet durch CO₂-freie Verbrennung und innovative Technologien großes Potenzial für moderne Heizsysteme. Mit diesen Eigenschaften ist Wasserstoff nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine zukunftssichere Alternative zu fossilen Brennstoffen.
Welche Herausforderungen bringt der Brennwert von Wasserstoff für moderne Heizsysteme mit sich?
Die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger in Heizsystemen birgt zahlreiche Herausforderungen, die sowohl technologische Anpassungen als auch infrastrukturelle Änderungen erfordern. Hier sind die wichtigsten Aspekte im Überblick.
Mit einem Brennwert von etwa 3,4 bis 3,5 kWh/m³ liegt Wasserstoff deutlich unter dem von Erdgas oder Öl, die höhere Werte von etwa 8 bis 13 kWh/m³ erreichen. Dies bedeutet, dass größere Mengen Wasserstoff erforderlich sind, um die gleiche Wärmeleistung zu erzielen. Heizsysteme müssen daher auf höhere Volumenströme ausgelegt werden, was den Einsatz von größeren Düsen und speziell angepassten Brennern notwendig macht.
Anpassungen durch fehlende Strahlungswärme
Im Gegensatz zu Erdgas und Öl erzeugt Wasserstoff bei der Verbrennung keine Strahlungswärme, da keine Ruß- oder CO₂-Partikel entstehen. Diese Eigenschaft verändert die Art und Weise, wie die Wärme im Heizsystem übertragen wird. Um dennoch eine effiziente Wärmeübertragung zu gewährleisten, müssen Materialien und Designs der Heizkessel überarbeitet werden.
Materialverträglichkeit und Sicherheit
Wasserstoff ist ein sehr kleines Molekül, das leichter durch viele Materialien diffundieren kann, was die Dichtheit bestehender Systeme infrage stellt. Gasleitungen, Dichtungen und andere Bauteile müssen auf Wasserstoffverträglichkeit geprüft und bei Bedarf ersetzt werden, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten. Dies ist besonders relevant für die Umstellung bestehender Gasnetze oder Heizgeräte.
Herausforderungen bei der Integration in bestehende Systeme
Die Verwendung von Wasserstoff in aktuellen Heizsystemen erfordert eine Kombination aus technischer Anpassung und langfristiger Planung. Zwar gibt es erste Ansätze, herkömmliche Brennwertgeräte mit einem gewissen Wasserstoffanteil im Brennstoff zu betreiben, jedoch sind reine Wasserstoffsysteme technisch anspruchsvoll. Die Infrastruktur für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff muss ebenfalls erweitert werden.
Fazit: Anpassungen mit Potenzial
Der Einsatz von Wasserstoff als Brennstoff für Heizsysteme bringt Herausforderungen mit sich, bietet aber gleichzeitig großes Potenzial für eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung. Durch gezielte Weiterentwicklung von Technologien und Infrastruktur können diese Hürden überwunden werden, um Wasserstoff als Schlüsselbaustein für die Energiewende zu etablieren.
Wie kann der Brennwert in Brennwertthermen optimal genutzt werden?
Die Nutzung von Wasserstoff in Brennwertthermen erfordert eine spezielle Herangehensweise, da Wasserstoff andere Eigenschaften aufweist als fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Öl. Um den Brennwert von Wasserstoff optimal zu nutzen, müssen sowohl die Technologie der Heizgeräte als auch die Rahmenbedingungen angepasst werden.
Anpassung der Verbrennungstechnik
Größere Düsen und Volumenströme: Der geringere Brennwert von Wasserstoff (etwa 3,4 bis 3,5 kWh/m³) im Vergleich zu Erdgas oder Öl macht es notwendig, größere Volumenströme durch die Brennwertthermen zu führen. Dies erfordert den Einsatz von speziell angepassten Düsen und Brennern, die diese Mengen effizient verarbeiten können.
Optimierte Luftzufuhr: Die Verbrennung von Wasserstoff benötigt präzise abgestimmte Verbrennungsluftverhältnisse, da eine zu geringe oder zu hohe Luftzufuhr die Effizienz und Sicherheit beeinträchtigen kann. Moderne Steuerungstechnologien können hier helfen, die Luftzufuhr dynamisch an die Verbrennungsbedingungen anzupassen.
Nutzung der latenten Wärme
Brennwertthermen sind darauf ausgelegt, die im Abgas enthaltene latente Wärme durch Kondensation zurückzugewinnen. Bei Wasserstoff erfolgt diese Kondensation durch die Bildung von Wasser, das beim Verbrennen entsteht. Um diesen Effekt zu maximieren, ist es wichtig:
Die Rücklauftemperaturen des Heizsystems möglichst niedrig zu halten.
Die Abgasführung so zu gestalten, dass eine vollständige Kondensation gewährleistet wird.
Anpassung an die „kalte“ Verbrennung von Wasserstoff
Die Verbrennung von Wasserstoff unterscheidet sich durch die fehlende Strahlungswärme von herkömmlichen Brennstoffen. Das bedeutet, dass die Wärmeübertragung auf das Heizmedium hauptsächlich über Konvektion erfolgt. Um dies zu optimieren, können Heizkessel mit speziellen Wärmetauschern ausgestattet werden, die eine maximale Energieübertragung gewährleisten.
Sicherheit und Materialverträglichkeit
Da Wasserstoff ein sehr kleines Molekül ist, kann es leichter durch Dichtungen und Leitungen diffundieren als Erdgas. Um Leckagen zu vermeiden und die Effizienz zu sichern, müssen alle Komponenten der Brennwerttherme auf Wasserstoffverträglichkeit geprüft werden. Dies betrifft vor allem:
Leitungen und Anschlüsse.
Dichtungen und Ventile.
Langfristige Entwicklung
Bereits heute gibt es erste Ansätze, Brennwertthermen zu entwickeln, die mit reinem Wasserstoff oder Mischungen betrieben werden können. Um den Brennwert von Wasserstoff optimal zu nutzen, werden kontinuierlich neue Technologien entwickelt, die sowohl die Effizienz steigern als auch die Sicherheit gewährleisten.
Fazit
Die optimale Nutzung des Brennwerts von Wasserstoff in Brennwertthermen erfordert technische Anpassungen, präzise Steuerungstechnologien und geeignete Materialien. Mit diesen Maßnahmen kann Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger eine zentrale Rolle in der modernen Wärmeversorgung einnehmen.